Es sind „denkwürdige Zeiten, in denen dieser Kritische Agrarbericht entstanden ist“, heißt es im Editorial der aktuellen Ausgabe. Und weiter:
„Vor allem von konservativer, liberaler und rechter/rechtsextremer Seite wird zurzeit – getrieben von Populismus – massiv an einem umweltpolitischen „Rollback“ gearbeitet. An einer Rückabwicklung all dessen, was umwelt- und klimapolitisch in den letzten Jahren und Jahrzehnten mühsam dem business as usual an ökologischen Rahmensetzungen abgerungen wurde.
Das ist paradox und grenzt an Realitätsverweigerung: Je offenkundiger und größer die Bedrohungslage, desto mehr schwindet offenbar die gesellschaftliche und politische Unterstützung für jeglichen sozial-ökologischen Wandel, der dieser Bedrohung entgegenwirken könnte. Das gilt leider auch für die Landwirtschaft. (…)
Insgesamt eine komplexe Gemengelage von realen Problemen, scheinbaren Lösungen, fragwürdigen Allianzen und allzu einfachen Schuldzuweisungen. Im Kern ging und geht es bei der hochemotional geführten Auseinandersetzung immer auch um Fragen von Wertschätzung, Anerkennung, Gesehenwerden. Um Enttäuschung, Wut und Frust darüber, dass die vielfältigen Leistungen und Wertschöpfungen, die die Menschen auf ihren Höfen für die Gesellschaft erbringen, von dieser nicht genügend honoriert werden – honoriert im rein ökonomischen Sinne, aber auch im umfassenden, nicht-monetären Sinne.“
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