Bislang gibt es weder EU-weit noch in Deutschland ein Gesetz, das den Export verbotener Pestizide untersagt.

Firmen aus Deutschland exportieren Jahr für Jahr Tausende von Tonnen hochgefährlicher Pestizide in Drittländer, die wegen ihrer besonderen Gefährlichkeit für eine Anwendung in der EU verboten sind. Als hochgefährlich gelten nach FAO/WHO-Definition Pestizide, die nach international anerkannten Klassifizierungssystemen anerkanntermaßen besonders hohe akute oder chronische Gefahren für Gesundheit oder Umwelt darstellen. Auch Pestizide, die unter den Anwendungsbedingungen in einem Land schwere oder irreversible Gesundheits- oder Umweltschäden verursachen, zählen dazu.

Das europäische Pestizidrecht misst dem Schutz empfindlicher Gruppen unserer Gesellschaft, der Artenvielfalt und den Ökosystemen einen besonderen Wert bei. Demzufolge dürfen Pestizidwirkstoffe mit kanzerogenen, mutagenen, reproduktionsschädlichen, hormonschädlichen oder für die Umwelt besonders bedenklichen Eigenschaften nicht mehr genehmigt werden (mit sehr eng gefassten Ausnahmen).

Doch während man die europäischen Landwirt*innen, die Bevölkerung und ihre Umwelt zu Recht vor diesen gefährlichen Wirkstoffen zu schützen versucht, gibt es bislang in der EU keine gesetzliche Regelung, die den Export genau dieser Pestizide untersagt. Diese Doppelstandards im Pestizid-Handel erlauben Exportgewinne auf Kosten der Gesundheit von Millionen von Menschen in den Zielländern und gehören abgeschafft.

Gemeinsam mit dem INKOTA Netzwerk und einer wachsenden Anzahl von Unterstützer*innen fordern wir Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Wirtschaftsminister Peter Altmaier auf,

  1. den Export von Pestizidwirkstoffen, die in der EU aufgrund von Gefahren und Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt nicht genehmigt sind, gesetzlich zu verbieten,
  2. sich für eine entsprechende gesetzliche Regelung auf EU-Ebene einzusetzen und
  3. sich auf europäischer und internationaler Ebene für ein schrittweises Verbot hochgefährlicher Pestizide zu engagieren

Unterstützen können Sie diese Forderungen, indem Sie den gemeinsamen Aufruf „Giftexporte stoppen“ von PAN Germany und INKOTA unterzeichnen und verbreiten: https://pan-germany.org/pestizide-uebersicht/giftexporte-stoppen/

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