Deutsche Bahn und der Kampf gegen Unkraut

Unkraut kann Bahntrassen zuwuchern. Bislang setzt die Deutsche Bahn im Kampf dagegen auch auf Glyphosat. Doch nun sollen andere Methoden den umstrittenen Unkrautvernichter ablösen.

Wie Spiegel online berichtet, handelt es sich bei der Deutschen Bahn nach eigenen Angaben um den größten Einzelabnehmer von Glyphosat in Deutschland. 2017 waren es 67 Tonnen Glyphosat, die entlang der Gleise versprüht wurden, um die Trassen frei zu halten. 2018 sank die Menge laut Geschäftsbericht um ein Kilogramm pro Gleiskilometer. Der Grund lag bei der Dürre. Zuletzt waren es noch 57 Tonnen im Jahr – diese Menge soll sich ab 2020 um die hälfte verringern. 

Bislang seien 90 Prozent des Netzes einmal im Jahr mit Glyphosat behandelt worden, das sind rund 63.000 betroffene Gleiskilometer. Ausgenommen davon seien Naturschutzgebiete und Brücken gewesen. Ab nächstem Jahr sollen nun auf weiten Teilen des Streckennetzes kein Glyphosat mehr ausgebracht werden. Statt dessen sollen die an den Schienen unerwünschten Kräuter wieder verstärkt manuell beseitigt werden. Erprobt werden alternative Methoden mit heißem Wasser, Strom oder UV-Licht.

Während dessen forscht Herstellerkonzern Bayer nach Alternativen zu Glyphosat, hält aber gleichzeitig auch an dem Wirkstoff fest.

Das von der Bahn eingesetzte Glyphosat macht nur 0,4 Prozent der Gesamtmenge, des ausgebrachten Glyphosats in Deutschland aus. In deutlich größeren Mengen wird es von Landwirten und Gärtnern eingesetzt. Glyphosat ist in der EU bis 2022 zugelassen.

Kategorien: Medienbeiträge