Aktivistin vor Gericht

Eine Woche vor Weihnachten begann der Prozess gegen die französische Aktivistin Valérie Murat. Sie hatte Pestizidrückstände in Weinen von mehr als zwanzig Weingütern im Anbaugebiet Bordelais nahe Bordeaux nachweisen können, die mit einem Label für besonders umweltfreundlichen Anbau (Haute Valeur Environnementale) ausgezeichnet sind. Für die Veröffentlichung der Messwerte steht sie nun vor Gericht. Der Fall hat erstaunliche Parallelen zum Verfahren gegen Karl Bär in Bozen in Südtirol. 

Valérie Murat und die von ihr gegründete Initiative „Alerte aux Toxiques!“ („Giftalarm!“) kämpft gegen den hohen Pestizideinsatz in der weltberühmten Weinbauregion rund um die Stadt Bordeaux, beschäftigt sich unter anderem mit der Abdrift von Pestiziden auf Schulhöfe, gesundheitlichen Auswirkungen auf Winzer*innen und Rückständen im Wein. 

Spätestens seitdem sie sich mit der Initiative im Sommer 2020 mit dem Thema Greenwashing befasste, ist sie für die mächtige Lobby des Bordeaux-Weins ein rotes Tuch. 

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