Ergebnisse der "Urinale 2015"

Im Rahmen der »Urinale« haben insgesamt 2011 Bürgerinnen und Bürger aus Deutschland im Zeitraum von Oktober 2015 bis Januar 2016 von dem unabhängigen und akkreditierten Labor »Biocheck« in Leipzig ihren Urin zum Kostendeckungsbeitrag von 53,55 Euro pro Test untersuchen lassen. Diese privat finanzierte Feldstudie ist damit weltweit die größte Datensammlung zur Glyphosatbelastung der Bevölkerung. 2009 Proben waren auswertbar. Der erschreckende Befund: In 2001 Proben war Glyphosat nachweisbar, das sind 99,6 Prozent. Lediglich 8 Proben, also 0,4 Prozent, lagen unter der Nachweisgrenze des angewendeten Testverfahrens.

Bei 79 Prozent der Probanden war die Belastung  fünf- bis zweiundvierzigfach höher als der Rückstandshöchstwert für Pestizide in Trinkwasser – dieser beträgt 0,1 Nanogramm pro Milliliter. Es liegt also flächendeckend eine erhebliche Belastung vor. Das Alarmierende: Die Urinproben von Kindern und Jugendlichen ergaben die höchsten Messwerte.

Etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmenden ernährt sich von Lebensmitteln aus ökologischem Landbau. Bei ihnen war die Belastung zwar insgesamt niedriger, doch auch sie haben durchschnittlich das Neunfache des Trinkwasserhöchstwerts im Urin.

Die Behörden lehnen es weiterhin ab, großflächige Untersuchungen zur Glyphosatbelastung der Bevölkerung in Europa zu finanzieren. Deshalb bleiben wir Bürgerinnen und Bürger gefordert. Die Kampagne »Ackergifte? Nein danke!« möchte weitere Studien in Auftrag geben. Sie sollen Licht ins Dunkel der bislang nicht nachvollziehbaren Wege bringen, wie Glyphosat in unsere Körper eindringt und welche gesundheitlichen Folgen dies hat. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung: Helfen Sie mit, eine Folgestudie auf den Weg zu bringen – spenden Sie! 130.000 Euro sind bereits im Rahmen der »Urinale 2015« von allen Beteiligten durch Spenden und Kostenbeiträge ans Labor aufgebracht worden. Ein ebensolcher Betrag ist für den nächsten Schritt erforderlich. Wir freuen uns über jede Spende, die es ermöglicht, weiterhin aufzuklären und politischen Druck zu erzeugen.

Quelle
Landwende

Autoren
Monika Krüger, Andrea Lindner, Johannes Heimrath

Links
Untersuchungsergebnisse: Textteil und Datenteil