Glyphosat ist ein Herbizid, das weltweit und in Deutschland in großen Mengen eingesetzt wird. Die Einstufung der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom April 2015, dass Glyphosat wahrscheinlich krebserregend für den Menschen ist, veranlasste das Umweltbundesamt archivierte Urinproben aus der Umweltprobenbank auf ihren Gehalt an Glyphosat untersuchen zu lassen. Die Analysenergebnisse des beauftragten Instituts wurden dem Umweltbundesamt im Dezember 2015 übermittelt. Die Analysenergebnisse werden derzeit im Umweltbundesamt detailliert ausgewertet. Die weiteren Ergebnisse wird das UBA veröffentlichen, wissenschaftlich begutachten lassen und die Öffentlichkeit möglichst schnell informieren. Eine Pilotstudie an wenigen Proben hat bereits 2014 gezeigt, dass die Belastung der untersuchten Menschen im Zeitraum von 1996 bis 2012 mit hoher Wahrscheinlichkeit gestiegen ist.

Um dieses Ergebnis zu verifizieren wurde die neue Studie in Auftrag gegeben. Eine erste Auswertung der jetzt vorliegenden Daten hat gezeigt, dass die Belastung der Probanden seit 2001 gestiegen ist. Ein Maximum erreichte diese in den Jahren 2012 und 2013.

Vor dem Jahr 2013 wurden keine Werte oberhalb von 0,7 μg/L gefunden. Da derzeit über die weitere Zulassung von Glyphosat diskutiert wird, hat sich das Umweltbundesamt entschlossen, bereits vor der abschließenden Auswertung der Daten über den sich abzeichnenden Trend zu informieren. Dies erscheint uns insbesondere deshalb wichtig, da die Diskussionen über die krebserregenden Eigenschaften dieses Stoffes zwischen der IARC und der Europäischen Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA) noch nicht abgeschlossen sind. Im Rahmen der Diskussion um die Zulassung für Glyphosat können diese Daten eine wichtige Rolle spielen.

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