Das Totalherbizid Glyphosat, das beispielsweise als „Round Up“ auch im „Hausgebrauch“ auf die Kieseinfahrt gesprüht wird, sorgt für Tiertragödien und kann auch für Menschen gefährlich sein.
Glyphosat ist in aller Munde und in aller Urin. Schließlich ist es der weltweit am häufigsten eingesetzte Wirkstoff, der in Form von unterschiedlichen Handelsprodukten als Pestizid verkauft wird. Allein in Deutschland waren es 2010 immerhin 5359 Tonnen, weil es eben offiziell als ungiftig für Mensch und Tier galt. Doch es gibt viele unabhängige Wissenschaftler die vom Gegenteil überzeugt sind, wie beispielsweise die inzwischen emeritierte Professorin Dr. Monika Krüger, die ihre wissenschaftlichen Untersuchungen an der Uni Leipzig und im Institut für Bakteriologie und Mykologie veröffentlichte.
Fast 43 Jahre lang arbeitete sie als Tierärztin und hat dabei zahlreiche ökonomische Katastrophen wie auch Tiertragödien bezeugt. Auch nach ihrer Emeritierung sucht man ihren Rat auf, wie etwa jener dänische „Ferkelerzeuger“, der unlängst 38 tote Ferkel tiefgefroren an sie übersandte. Die Bilder sind schockierend: Ferkel ohne Vorderextremitäten, Ferkel mit Loch im Kopf oder mit Zyklopenauge (ein Auge in der Mitte). „Eines“, so Krüger, „hatten die qualvoll nach der Geburt verendeten Tiere gemeinsam: Glyphosatwerte in den Organen zwischen 7,7 und 9,9 Nanogramm pro Gramm Gewebe.“
Die Giftigkeit von Glyphosat liegt in dessen antibiotischer Wirkung und zwar auf jene Bakterien, die Lebewesen und Pflanzen zur Aufschlüsselung von Nahrung brauchen. Gleichzeitig entwickeln immer mehr schädliche Bakterien Resistenzen gegenüber Glyphosat. Es fördert im Boden wie auch im Verdauungstrakt von Mensch und Tier den Schwund von hilfreichen Bakterien, was im einen Fall zu Humusabbau und im anderen zur Ausbreitung gefährlicher Keime und Pilzsporen führen kann. Mit dem Verlust wichtiger Bakterien erleiden Mensch und Tier eine Mangelversorgung beispielsweise von B-Vitaminen und Vitamin K. So bluten Tiere bei chronischer Glyphosatvergiftung aus der Nase und aus der Harblase. Auf dieser schlechten gesundheitlichen Grundlage kann sich die gefährliche und hochgiftige Erregergruppe Botulinum A, B, C, D ausbreiten. Chronischen Botulismus heißt dann die Erkrankung, die infolge einer dauernden Glyphosatvergiftung entstehen kann. Bilder aus einer Rinderherde in Sachsen belegen ihre Aussage: „Wir haben 15 Tiere in der Tierkörperverwertung euthanasiert und anschließend untersucht. Der Blinddarm der Tiere war vollkommen befallen von Botulinum. Die Labmägen waren von Pilzen befallen.“
Im Ackerboden sind es Fusarien, äußerst giftige Pilze und Sporen, die den geschwächten Boden befallen und Pflanzen abtöten. Der massive Anstieg von Mykoziden, pilztötenden Spritzmitteln, ist die „Antwort“ auf die problematische Situation in der konventionellen Landwirtschaft – die jene selbst verursacht hat. Glyphosat behindert bei Pflanzen zudem die Aufnahme der Elemente Kobalt und Mangan. Die lebenswichtigen Mineralien werden somit auch dem Nachverbraucher entzogen, was sich bei Tier und Mensch in Müdigkeit, Vitalitätsverlust bis hin zur Zeugungsunfähigkeit niederschlägt. Der Glyphosatwert im Blut ist sechs Stunden nach Aufnahme am höchsten, baut dann mit einer Halbwertszeit von 14,4 Stunden dort ab. Nicht abgebaut wird Glyphosat jedoch in Muskel-, Leber-, Nierengewebe. Dort reichern sich die Werte sogar gefährlich an.
Quelle
Augsburger Allgemeine
http://www.augsburger-allgemeine.de/aichach/Ist-ein-Spritzmittel-wirklich-nicht-giftig-id32245302.html