Ein Insektizid
Cyantraniliprol ist ein Insektizid aus der Wirkstoffgruppe der Ryanodin-Rezeptor-Modulatoren. Es wurde von der Firma DuPont Crop Protection im Jahr 2008 eingeführt.
Der relativ neue Wirkstoff stellt eine Alternative zu herkömmlichen Phosphorsäureestern oder Neonicotinoiden dar, gegen die einige Insekten bereits Resistenzen entwickelt haben. Cyantraniliprol intergariert mit den Ryanodin-Rezeptoren, einer Art von Calciumkanälen in Muskelzellen. Es aktiviert den Rezeptor, sodass Calcium-Ionen freigesetzt werden. Dadurch wird die Kontrolle über die Muskelfunktionen verloren, was zur Lähmung und Tod führt.
Cyantraniliprol wird sowohl auf den Boden ausgebracht als auch direkt auf die Blätter von Pflanzen gesprüht. Es wird auch zum Beizen von Saatgut verwendet. Es hat eine insektizide Wirkung, als auch eine Wirkung als Repellent.
Cyantraniliprol ist gering toxisch für Vögel, Algen und Wasserpflanzen, moderat toxisch für Fische und Krebstiere sowie hochgiftig für alle Insekten und wirbellose Wasserorganismen. Es wird als hoch toxisch für Bienen eingestuft. Die LD50 von Cyantraniliprole beträgt für Honigbienen (Apis mellifera) 0,0934 µg·Biene−1. Unterhalb der letalen Dosis konnte eine erhöhte Lethargie der Bienen festgestellt werden.
Cyantraniliprol ist in der Umwelt moderat persistent.
In einigen Staaten der EU sind seit 2016 Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen, nicht jedoch in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Im Jahr 2018 ist Cyantraniliprol in DuPont Exirel per Notfallzulassung für die Bekämpfung der Kirschfruchtfliege und Kirschessigfliege im Obstanbau zugelassen worden. Dies war auch schon im Jahr 2017 der Fall. Auch liegen derzeit reguläre Zulassungsanträge für Pestizidmischungen mit diesem Wirkstoff vor.