Als Endokrine Disruptoren werden hormonaktive Substanzen bezeichnet, die durch Veränderung des Hormonsystems die Gesundheit schädigen können, wenn sie in einer wirksamen Dosis in den Körper gelangen.
Endokrine Disruptoren sind endokrin aktive Substanzen (EAS) mit schädlichen Wirkungen. Sie können natürlich vorkommen (z. B. Phytoestrogene) oder synthetisch hergestellt werden (z. B. Bisphenol A (BPA), PCB, Phthalate). EAS können Gesundheitsgefahren für Tiere und Menschen darstellen und ihre tatsächliche Bedeutung für den tierischen und humanen Stoffwechsel sind noch weitgehend unerforscht. Daher werden sie seit einigen Jahren in der Öffentlichkeit sowie von Wissenschaft und Politik kontrovers diskutiert. Einige EAS werden aufgrund ihrer endokrin aktiven Eigenschaften gezielt in der Medizin eingesetzt (z. B. Antibabypille).
Auch unter den sogenannten »Pflanzenschutzmitteln« gibt es jene mit endokrinschädlichen Eigenschaften. Die Zulassung ist in der EU nicht erteilt bzw. die Zulassung muss entzogen werden. Doch es gibt Ausnahmen, wenn die Exposition unter den Bedingungen der Anwendung vernachlässigbar ist oder aber der betreffende Stoff zur Bekämpfung einer ernsten Gefahr für die Pflanzengesundheit notwendig ist, die nicht mit anderen zur Verfügung stehenden Mitteln, einschließlich nicht-chemischer Verfahren, einzudämmen ist.